2018 – Irland – Reisetagebuch

Anreise (Tag 1 bis 3)

Zuhause erst um 8 Uhr weg gekommen, wie immer 1h später als geplant; dann noch zur Bank, etwas Bargeld holen und noch kurz an die Tanke, 20 Liter bunkern, das es reicht bis Luxemburg. Nun an Straßburg vorbei bis Haguenau auf der Autobahn (mautfrei), über die RN bis Sarreguemines, Kleinbittersdorf, Saarbrücken weiter bis nach Schengen (L).

Da erstmal vollgetankt (immerhin knapp 20ct/l weniger als Zuhause, bei 100 Liter bin ich gerne „Tanktourist“) und kurze Pause, Wuffi ausführen und weiter.

Etwa 60 km vor Namur (B) von der AB abgefahren, ca. 4 km in ein nettes Dorf (Libin), dort die „Friterie de la Ferme“ aufgesucht – endlich mal (ganz gute) belgische Pommes, dazu ein Hamburger und ’ne Coke (schon drei mal durch Belgien gefahren mit dem Womo, aber noch nie belgische Pommes gegessen – es musste jetzt einfach sein).

Gegen 17:45 dann in Wervik (B) auf dem „Camperareal De Ballokken“ eingeschlagen, der liegt auf einer durch die Schiffbarmachung der Leie entstandenen Insel (die ist im wesentlichen ein parkähnliches Erholungsgelände); ein Platz noch frei – den nehmen wir doch.

Der nette ältere Belgier daneben sah das wohl anders, wollte doch gleich den Stellplatz mit Stuhl blockieren, hatte aber keine Chance – wer zuerst kommt….. Sieben Belgier und ein Deutscher, nun war der Stellplatz nämlich voll. Zur „Strafe“ für seinen Blockade – Versuch nun zum Kuschelcamping geblasen, habe mich ebenso knapp an die Stellplatzmarkierung gestellt, wie er.

Heute ist „Zatertag“ hier (Übersetzen wohl unnötig), zwar kein Feiertag in Belgien, aber die Kneipe (Kaffee/ Restaurant) nebenan schon ab 17 Uhr zu…… Hätte ein Bierchen schon vertragen, bei bestem Sonnenschein und Temperaturen um 30 Grad.

Der erste Tag hatte uns rund 590 km weit gebracht; der Stellplatz kostet übrigens 10€, man kann dafür 72 Stunden maximal stehen (daher waren wohl soviel Rentner da …..). Der Lage des Stellplatzes ist schön ruhig, im Rücken Frankreich, vor uns Belgien.

Am Sonntag dann gegen 10:20 in Wervik wieder los. Wie immer, nicht wie geplant, wir schaffen es eigentlich fast nie pünktlich weg zu kommen (heute nur 20min….). Über die Schnellstraße N58 bis nach Frankreich rein und auf die A25 (mautfrei) Richtung Dunkerque/Calais. Dann gleich mal Unfall bedingter Stau, zum Schluss war unsere Reserve zum Einchecken am Tunnel fast aufgebraucht. Obwohl es nur 125 km waren und wir 1,5h Reserve geplant hatten.

Tunnel absolut unspektakulär, geht richtig fix. Zuerst zum Pet-Center, unseren Wuffi einchecken. War ganz gut besucht, dauerte aber trotzdem nur 15-20 Minuten. Dann zum „normalen“ Checkin, das ging nicht ganz so zügig, war aber OK. Dann Grenzkontrolle Frankreich – durchgewunken. Die Briten halten sich nicht natürlich nicht ans Schengener Abkommen (aber die wollen ja sowieso keine Europäer mehr sein), die kontrollieren jeden pingelig genau, scannen sogar die Pässe. Unverschämt hier eigentlich die Radarschleuse davor, die man durchfahren muss, ohne jegliche Sicherheitshinweise und Kennzeichnung der Strahlungsintensität.

Dann konnten wir gleich in die Warteschlange, unser gebuchter Zug war schon der übernächste; Wartezeit gerade mal noch 20 Minuten. Die Auffahrt auf den Zug ist problemlos, schließlich passen auch große Reisebusse da rein. Der Zug fährt an – knapp über 20 Minuten später sehen wir schon wieder Tageslicht – das geht wirklich zügig.

Dran denken, Uhren umstellen – so ist man beschäftigt während der Tunnelfahrt. In GB und IRL hat es zwar auch Sommerzeit, aber Zeitzone UTC+0 (Greenwich Mean Time), Festlandeuropa dagegen gilt ja UTC+1 – Man kommt früher an, als man losgefahren ist  🙂

Dann auf die Autobahn in England, die linke Fahrspur (also die erste) hat die gleichen Qualitäten wie in Belgien, ab und an grausliche Löcher und/oder Stufen drin. Der Linksverkehr dagegen überraschenderweise keinerlei Problem, aber ohne Toter Winkel Spiegel (Weitwinkelspiegel) rechts geht nichts, sonst fehlt der Überblick beim Überholen.

Als Übernachtungsplatz haben wir den Campingplatz in Chertsey (an der Themse) gewählt. Platz ist sehr schön, ein Park eines größeren Herrenhauses. Die Sanitäranlagen für englische Verhältnisse sehr gut (man muss halt über die altbackene Art der Sanitärinstallation hinwegsehen – aber anderes kennt man hier scheinbar nicht). Aber als Nicht-Clubmitglied für eine Nacht mit 46.5£ schon recht teuer hier. Hier macht es bei mehreren Übernachtungen (in GB) wohl Sinn, Clubmitglied für 39£ zu werden, dann ist alles 30% günstiger.

So, das waren dann nochmal rund 140 km, die Tagesetappe dann mit Tunnel zusammen rund 320 km.

Montag, unser dritter Reisetag, ist Mai-Feiertag in GB. Dennoch geht es stressfrei per Autobahn von Chertsey über Bristol und Cardiff in Richtung Pembroke. Einzig in der Gegenrichtung war am Ring London etwas zäher Verkehr. Etwa 253 Miles, also rund 410 km bis Pembroke Dock sagt das Navi. Lässt sich etwas abkürzen (ich hatte noch „Mautstraßen meiden“ aktiviert), wenn man die 5.60£ für die „Severn-Bridge“ in Bristol investiert, man spart etwa 20 Miles (30 Kilometer). Die paar Pfund sind übrigens alleine der Ausblick auf die Severn – Bucht wert – es war zum Glück weder neblig noch diesig.

Nach der Brücke ist man in Wales angekommen, es verändert sich Landschaft nun deutlich und auch der „englische“ Lock der Gebäude verliert sich doch stark. Anfangs sind alle Verkehrsschilder „Englisch/Walisisch“ beschriftet, später dann „Walisisch/Englisch“, letzteres ist erstmal verwirrend – bis man gelesen hat, ist man meist schon dran vorbei (am Schild) -. Hätte mir das Navi nicht gesagt, die welche Ausfahrt ich an den „Roundabouts“ nehmen muss, ich hätte mehrfach einen 360iger gedreht, um nochmals die Verkehrsschilder lesen zu können.

Die Autobahn wird nun zunehmend schmaler, die „belgischen“ Löcher in der Fahrbahn aber nicht wirklich seltener. Schließlich geht sie, an einem dreispurigen Roundabout, über in eine gut ausgebaute Landstraße (Nationalstraße), mit in Folge vielen Roundabout’s.

An die Roundabout’s kann man sich echt gewöhnen, hier herrscht Ordnung, sollte man in DE auch so einführen. Wer wissen will, wie das hier geht, gehe mal auf YouTube, da gibt es gutes Video wie man in GB (und auch Irland) durch Kreisverkehre fährt. Ein Lob auch für die Gestaltung von Ab- und Auffahrten an den Autobahnen, da wird das Abfahren und Auffahren wirklich erleichtert.

Gegen 18 Uhr, mit zwei ausgiebigen Pausen und einem Abstecher neben die Autobahn zum Tanken (an den „Service-Points“ entlang der „M’s“ sind die Spritpreise ähnlich gesalzen wie in DE), sind wir dann am Pembroke Dock eingetroffen, wir konnten uns ja Zeit lassen.

Nun warten auf die Fähre, die geht erst in der Nacht um 2:45 Uhr. Es bleibt Zeit, die alten Hafenanlagen der „königlichen Werft“ anzuschauen. Ab ca. 0:30 Uhr kann man einchecken, aber erst gegen 1:45 Uhr fährt man dann aufs Schiff. In der Wartezeit im gesicherten Terminalbereich kann man das knapp 1/2 – stündige Anlegemanöver der Fähre ganz gut beobachten, danach ca. 1 Stunde das Entladen – wir hatten den Vorteil, wir standen in der ersten Reihe, denn wir hatten den „Club Pass“ für 16£/Person dazu gebucht, da ist „Priority Boarding“ dabei.

Der (Club Pass) ist ganz angenehm bei der Nachtüberfahrt, oben auf dem Panorama Deck (Deck 11) in der Club Lounge zu sitzen, man hat deutlich mehr Ruhe als drei Decks tiefer….. aber dennoch habe ich kein Auge zu bekommen. Dann halt kräftig die Freigetränke und Imbiss genascht und das Schiff erkundet. Kurz vor Rosslare dann noch ein kleines Frühstück und der Club Pass hat sich gerechnet.

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