Optimierung WoMo-Fahrwerk

Aktuell haben wir bei CS (Carsten Stäbler) unser WoMo-Fahrwerk optimieren lassen. Der Grund hierfür ist ein nahezu unzumutbares Federverhalten an der Vorderachse unseres Fahrzeuges.

WoMo-Fahrwerk: Schräglage

Vorgeschichte

Im Teaserbild wie auch oben der Zustand bei der Werksabholung, komplett leer, nur mit ca. 40 Liter Diesel betankt. Hier sieht man die „Schräglage“ besonders gut.Unser Händler empfahl uns zuerst zum Light-Chassis (3.5 to zGG) unbedingt die verstärkten Federn vorn dazu zu bestellen.

Jedoch hätte ich dann mindestens die Auflastung auf 3.85 to dazu nehmen müssen, denn das 2- Personen- Reisegewicht hatte ich etwas über 3,8 to berechnet (das klassische Problem bei VI über 7m Länge, gehen als 3.5 Tonner halt nicht wirklich).

Dann doch lieber gleich das Heavy-Chassis mit 4.25 to genommen, dann kommen wir auch bei 4 Personen noch mit dem zGG hin. Den Nachteil (sofern man das so sieht) der Geschwindigkeitslimitierung und anderes, hat man ja generell über 3.5 to.

Nun dachte ich, das relativ hohe Gewicht des VI auf der Vorderachse wird beim Heavy-Chassis ausgeglichen, denn die zulässige Achslast vorn ist da wesentlich höher (2.100 kg gegenüber 1750 kg). Doch weit gefehlt, er hängt auch leer vorne weit in den Federn, reisefertig noch viel weiter.

Gewichte

WoMo-Fahrwerk: Tieflage VA

WoMo reisefertig beladen, siehe die stark eingefederte VA. WoMo steht im Bild nach hinten abschüssig, daher einigermassen gerade ausgerichtet.

Die Ursache ist wohl in unserer Fahrzeug – Ausstattung zu finden, der 3.0 Multijet Dieselmotor, die Comfortmatic und der 120l – Dieseltank (+25kg vollgetankt gegenüber dem 90l) belasten die Vorderachse insgesamt schon zusätzlichen 100kg gegenüber dem 2.3l mit Schaltgetriebe. Dazu etwa die Hälfte des Frischwasser- und Gasvorrates, also nochmals rund 100 kg. Zu guter letzt noch die nicht ganz leichte Besatzung, wir bringen es halt auf 200 kg zusammen 😮 .

Reisefertig beladen haben wir rund 2070 kg Vorderachslast gewogen (mit Besatzung), die Hinterachse bei ca. 1750 kg. Da fehlten aber noch die persönlichen Klamotten sowie unsere Fahrräder auf dem Heckträger. Diese führen dann zu einer HA- Last von rund 2100 kg, wobei die Vorderachse dann etwa 70 kg entlastet wird (Hebelwirkung der Hecklast).

Somit etwa 350 kg über der überschlägigen Berechnung des Reisegewichtes vor der Bestellung, real hat man halt immer mehr dabei (4 statt 2 Campingstühle, Vorzelt, generell kein Camping-Geschirr  usw.). Aber auch ein guter Beleg, das ein WoMo dieser Länge generell mit 3,5to zGG nicht geht.

Fahrverhalten

Aufgrund des tiefen Eintauchen der Vorderachse ist der Federweg vorn auf NULL geschrumpft, denn die Federbeine sind nahezu voll eingefedert und sitzen auf den Gummipuffern auf.

Dementsprechend das Feder- und Fahrverhalten, extrem hart beim Einfedern. Als Beispiel hier die oft zu findenden „Treppenstufen“, wenn man auf eine Brücke fährt, oder die Fahrbahnschweller zu Beginn von 30iger Zonen.

Anmerkung: Grundsätzlich hat der Besteller des Fahrgestells (also hier Euramobil) die Möglichkeit bei Fiat/Sofim, je nach zu erwartender Achslast vorne (VA), zwischen mehreren Federpakete (nahezu) kostenlos zu wählen, warum dies die Reisemobilbranche nicht nutzt, ist mir unverständlich. 

Dazu, ich vermutete als Ursache eigentlich die Michelin Agilis – Camper -Reifen, ein doch deutlich untersteuerndes Fahrverhalten.

Die Hinterachse, ab Werk mit dem sogenannten „Camping- K“ – Paket ausgestattet, also dem zusätzlichen zweiten Federblatt, hat einen Restfederweg von ca. 3 bis 4 cm bis zu den Gummipuffern. Hier gibt es eigentlich nichts zu bemängeln, das Federverhalten ist ausreichend weich (liegt wohl auch an den rund 2.5 m Überhang des Hecks unseres Fahrzeuges, die Beladung der Heckgarage und die Fahrräder auf dem Fahrradträger wirken schon als ausreichend träge Masse).

Was tun?

Zumindest die Vorderachse mit längeren/ stärkeren Federn ausstatten.

Dies gleicht auch die permanente Schräge (siehe Teaserbild), auch wenn sie uns beim Stehen bisher nicht gestört hat, von gemessenen 6 cm, bezogen auf den Radstand von 4.05 m, dann weitgehend aus. Dadurch ist dann auch die geringe Bodenfreiheit der Bugschürze/ Motorraumverkleidung beseitigt (zu hoch durfte bisher kein Randstein an Parkplätzen sein).

Die Folge ist jedoch, das das Heck dann rund 4 cm tiefer stehen wird. Das ist nun auch dann wieder grenzwertig, der Böschungswinkel ist aufgrund der tiefen Heckgarage und dem damit notwendigen tief montierten Hilfsrahmen, schon bisher nicht üppig.

Also muss dann hier noch eine Zusatz – Luftfederung dran, um ggf. das Heck ausreichend anheben zu können (ist ja sowieso sehr sinnvoll an Auffahrrampen an Fähren, usw.).

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