Teil 1 – Umbau der Energieversorgung unseres WoMo
Manches dauert etwas länger ….
Habe ich mich verschiedenen Artikeln über den Energiebedarf und die Akku- und Solartechniken hier ausgelassen, so dauerte es bis zum Start des Umbau meiner WoMo – Stromversorgung doch recht lange.
Gründe hierfür waren zum Einen, das wir mit dem (zwar nicht bestellten) aber mitgelieferten GEL-Akku mit 80 Ah bisher problemlos ausgekommen sind. Entweder standen wir immer nur eine Nacht auf einem Stellplatz, oder wir nutzten Campingplätze und hatten Stromanschluss. Waren wir in der kälteren Jahreszeit unterwegs, dann eher auf Komfort-Stellplätzen oder Campingplätzen mit Stromanschluss.
So waren die 230V Wechselstrom (230VAC) für den Fön meist vorhanden, oder einfach auch mal entbehrlich. Größerer Stromverbräuche hatten wir nicht, da bis dato immer noch keine SAT-Anlage und kein TV-Gerät eingebaut ist.
Warum nun endlich?
Den Anstoß, nun endlich doch meine Planungen umzusetzen ergaben sich letztes Jahr (2019). Da waren wir in der Normandie unterwegs und dort trotz der vielen Stellplätze meist auf Campingplätzen gestanden. Das war durchweg günstig, hätten wir keinen Stromanschluss genutzt. Hier wurden bei 17,-€/Nacht für zwei Personen, Wuffi und WoMo, dann doch meist zwischen 5,00€ und 7,50€ als Strompauschale berechnet (Danke liebe Wohnwagen-Camper mit euren Heizlüftern im Vorzelt). Ich bin nicht geizig, aber das Geld versaufe ich lieber 😆 .
Nun wurde es aber auch Zeit, denn der 80 Ah GEL-Akku wurde durch ein offenbar nicht sauber funktionierendes Ladegerät (Nordelettronica NE143, Original wie von EuraMobil und vielen Anderen verbaut) leider „totgekocht“, offenbar hatte das Ladegerät ab und an Probleme mit der Umschaltung auf Erhaltungsladung. Blöd, wenn dann das WoMo den ganzen Winter über zuhause am Strom hängt.
Das Frühjahr 2020 bescherte uns dann die Corona-Pandemie, unser Osterurlaub viel flach, die zweite Tour nach Fehmarn zur Rapsblüte vor Pfingsten cancelten wir dann auch. Wir hatten zuhause noch genug Arbeit mit der Renovierung unserer Einliegerwohnung, Anfang Juli dann noch der Einbau einer neuen Heizungsanlage am Wohnhaus – hier Stand auch einiges im Zeichen der Eigenleistung.
Nun denn, unser geplanter Sommerurlaub (DE-DK) rückte näher und der Druck endlich die Stromversorgung so umzubauen, wie ich es mir seit Anschaffung unseres Fahrzeuges vorgestellt hatte, wurde immer höher. Denn ich wollte auf keinen Fall mehr eine Bleibatterie einbauen.
Letztlich, eine Woche vor Start der Urlaubsreise fand der Umbau dann statt. Leider hat es dann zur Montage der Solarmodule nicht mehr gereicht, macht nichts, so wird der B2B – Ladewandler (Booster) aufreichend getestet. Die kommen dann halt im Spätjahr drauf, alles Material ist vorhanden und soweit auch alles vorbereitet.
Kurzer Abriss zu den geplanten Umbauten:
- Einbau von LiFePO4 – Akkutechnik.
- Neue Hauptverteilung, da ich in die Aufbauelektrik so wenig wie möglich eingreifen möchte und diese sowieso nur für max. 50A Gesamtstrom und 25A Solar ausgelegt ist. Aufgrund Wechselrichter (bis zu 150 Ampere) und bis zu 30A Solarladestrom kann ich sowieso nicht über diese verteilen. Die Aufbauelektrik (ELB – Elektroblock) wird nun zum „Unterverteiler“ herabgestuft.
- Einen zusätzlichen Unterverteiler in der Heckgarage, warum siehe unten.
- Einen B2B – Ladewandler (Booster), um die Akkusysteme Starterbatterie Motor und Aufbau zu trennen und unter allen Umständen eine korrekte und vollständige Ladung zu ermöglichen.
- Batterie-Monitors für die Kapazitätsverwaltung der Aufbaubatterie.
- Neues Ladegerätes (AC/DC) – das Alte ist ja leider etwas unzuverlässig.
- Einbau eines 1500W Sinus-Wechselrichter für das gesamte 230V-Netz im Fahrzeug. Ausgenommen den Pfaden Netz-Ladegerät, Kühlschrank und Truma-Heizpatrone. Das ganze natürlich mit zusätzlichen FI-Schutzschalter (Fehlerstromschutzschalter) im Wechselrichterausgang und mit NVS (NetzVorrangSchaltung).
- Ausbau des Überbrückungsrelais in der Aufbau – Verteiler – Elektronikbaugruppe/EBL (NE185.3 von Nordelettronica).
- Montage der Solarmodule und Solarregler im Heckbereich des Fahrzeuges.
In den nachfolgenden Beiträgen die Beschreibung der gewählten Komponenten. Warum diese und welche Gründe für die Auswahl mir wichtig waren. Aber auch einige Informationen zur Einbausituation und zum Einbau selbst.
Anmerkung: Da ich im Elektronikbereich beruflich unterwegs bin, spreche ich meist bei einer wiederaufladbaren chemischen Energiespeicher von einem „Akku“. Nur Wegwerfzellen (Primärzellen) bezeichnet eigentlich als Batterien. Leider sind diese Begriffe heute durch die Dominanz der englischen Sprache sehr verwischt – dort nennt man alle Zellarten „battery“. Auch ich vermische die Begriffe manchmal..