Energiespeicher – Aufbaubatterie – Eine Übersicht

Normaler Bleisäure-Akkumulator:

Der klassische nasse Starterakku ist generell eher ungeeignet als Bordakku. Geeignete Batterien dürfen keine Angabe für den Startstrom (CA = cranking amps) oder Kaltstartstrom (CCA =cold cranking amps) aufweisen, den dann ist es eine als Starterakku gedachte Type.

Hier ist, äußerlich möglicherweise identisch, deshalb Datenblatt lesen, eine Type verwenden, die nicht als Starterakku gebaut ist, meist einfach daran zu erkennen, das der Angabe „xxxAh“ die Entnahmestromangabe in Form „Cxx“ ergänzt ist, also z.B. 200Ah/C20 (200Ah bei einem Entnahmestrom von 200/20 = 10A) und eben keine Startstrom-Angabe vorhanden ist.

Blei – Nasszellen – Akku, © trojanbattery.com

Diese Akku sind generell NICHT wartungsfrei, maximal wartungsarm, und müssen entsprechend der obigen Hinweise eingebaut werden. Vorteil recht preisgünstig, allerdings ist weder die Lebensdauer, noch die Zyklenzahl besonders hoch. Hinsichtlich der Zyklenzahl wird, wenn korrekt angegeben, eine Endladung auf 50% Kapazität (DoD = Deep of Discharge) als Basis verwendet (oder anderer Wert angegeben), die Zyklenzahlen liegen bei wenigen hundert Zyklen, die Preise bewegen sich hier bei ca. 1€/Ah. Sind sie teurer, sind auch meist die Zyklenzahlen deutlich höher (aber Vorsicht, speziell Billighersteller rühmen sich mit hohen Angaben, die sie dann meist nicht halten, merken tun wir das meist erst nach Ablauf jeglicher Gewährleistung).

Die typ. Ladeparameter sind typ. 14.4V(Ladung) und 13.4-13.6V (Erhaltungsladung).

Varianten sind (manchmal eher eine Marketing-Angabe. da üblicherweise als Plattenmaterial immer eine Blei-Kalzium-Legierung zum Einsatz kommt) z.B. „Bleikristall“, „Calzium (CA)“ oder auch „CA/CA“, diese deuten auf etwas modifizierte Plattenlegierungen hin, die mit anderen Eigenschaften (Lade- / Entladeverhalten, Zyklenverhalten) einhergehen, diese erfordern meist angepasste Lade- und Erhaltungsladespannungen. Letztlich sind das aber alles nur ordinäre Bleiplattenakku.

AGM-Akkumulator:

Diese neuere Bauart (AGM = Absorbing Class Matt Technology) wird als Starterakku, vornehmlich in Fahrzeugen mit Start/Stopp-System, aber auch zunehmend in Fahrzeugen mit verbrauchsoptimierter Ladespannungsführung (ECO-Mode), verwendet. Es handelt sich hier um einen Akku mit gebundenem Elektrolyt, als Bindeelement wird ein Glasfasergewebe verwendet. AGM-spezifisch ist die hohe Stromlieferfähigkeit.

Panasonic-AGM

AGM – Akkumulator, © na.industrial.panasonic.com

Die AGM ist als Starterakku für KFz konstruiert, die als Bordakku durchaus geeignet ist. Jedoch ist auch hier bei der Auswahl auf die angegebenen Eigenschaften zu achten, denn viele Typen, die vornehmlich als Starterakku spezifiziert sind, erreichen ihre hohen Zyklenzahlen nur bei einer sehr geringen DoD von 15% (typische Motorstart-Anwendung eben).

Sie können generell mit hohen Ladeströmen bis über 2C/h („C“ steht für die Kapazität in [Ah]) geladen werden, sind also bedingt auch für Rekuperation im KFz geeignet.

„Normalere“ AGM-Akku, hier auf die Datenblatt-Angaben und den Anwendungsbereich achten, sind etwas (minimal) weniger Strom- Liefer-/Aufnahme- fähig, erreichen dann aber auch bei tieferen Entladungen bis 50-60% DoD hohe Zyklenzahlen. Diese sind in Ihren Eigenschaften dann recht nahe zu GEL-Batterien (dann aber auch preislich in deren Region). Wenn eine AGM als Aufbauakku, dann bitte eine solche.

Die Ladespannungen liegen hier bei typ. 14.7-14.9V, die Erhaltungsladespannungen bei 13.7-13.9V. Diese sind auch sehr präzise nach Herstellerangabe einzuhalten, sonst ist die Lebensdauer äußerst begrenzt. Jedoch sollten auch diese gut belüftet eingebaut werden, da im Fehlerfall dennoch explosibles Gas austreten kann.

Dieser Akkutyp ist wartungsfrei, da komplett geschlossen. Zur Sicherheit ist in diesen ein Überdruckventil eingebaut, die AGM zählt somit auch zu den VRLA (= Valve Regulated Lead Acid Battery = ventilgeregelter Bleiakkumulator), so das keine Berstgefahr bei Überladung/Überhitzung besteht. Sie können so, wie die GEL in nahezu allen Einbaulagen verwendet werden. Zu empfehlen ist aber immer, den Pluspol nach oben (an diesem sitzt i.A. das Überdruckventil), so tritt bei Überdruck nicht sofort Elektrolyt aus, sondern erstmal Gas.

AGM-Akku sind teurer als Nass-Akkumulatoren, liegen preislich etwas über guten Nassen Akku (1.2-1.5€/Ah) und sind ganz gut geeignet für den Einsatz als Aufbauakku.

GEL-Akkumulator

Der GEL-Akku ist die idealste Variante des Bleiakku für den Einsatz als Bord- / Aufbauakkumulator. Hier ist das Elektrolyt in einer gelartigen Trägermasse gebunden. Diese Bauart ist nicht für extrem hohe Entnahmeströme geeignet (meist bis 1C/h), deshalb nie als Starterakku erhältlich, auch die Ladeströme sind hier begrenzt auf typ. 0.3-0.5C/h („C“ steht für die Kapazität in [Ah]); ein 100Ah-Gelakku sollte also nicht mit mehr als 30-50A maximal geladen werden.

Exide-Gel

GEL-Akkumulator, © exide.com

Im wesentlichen aufgrund der Lade- Entladeparameter erreichen diese Akku-Typen, bei Entladetiefen von 50-60%, noch deutlich höhere Zyklenzahlen als AGM.

Die Ladeparameter sind je nach Hersteller deutlich unterschiedlich und liegen bei 14.4V bis über 15.0V, die Erhaltungsladespannungen bei 13.4V bis 14.0V.

Also auch hier gilt, ein gut anpassbares Ladegerät ist zu verwenden und auf die Herstellerangaben achten!

Dieser Akkumulatortyp ist wie der AGM absolut wartungsfrei, da komplett geschlossen, eine VRLA (siehe oben bei AGM genau beschrieben).

Eine nicht gasdichte GEL ist alles, aber auf jeden Fall keine GEL-Batterie, denn diese sind immer VRLA!

GEL-Batterien ist wie die AGM in nahezu allen Lagen einbaubar, nur nicht Überkopf. Das Überdruckventil ist typischerweise am Pluspol eingebaut, dieser sollte immer nach oben zeigen, sonst tritt bei Überdruck sofort Elektrolyt aus und nicht zuerst Gas.

Preislich liegt diese Batterietype bei typ. 2€/Ah, also doch deutlich noch über der AGM.

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