Reifendruckkontrollsystem (RDKS) nachgerüstet

Unser WoMo hat natürlich, da > 3.5t zGG, ab Werk kein Reifendruckkontrollsystem (RDKS), weil gesetzlich nicht vorgeschrieben. Das sehe ich aber aufgrund der hohen Radlasten als durchaus sinnvolles Zubehör an, einen schleichenden Platten (Druckverlust) zu erkennen, vermeidet den nachfolgendem Reifenplatzer und u.U. die Wohnkiste in Kleinteilen auf der BAB zusammenkehren zu müssen.

RDK-Sensor_Aussenmontage

RDK-Sensor Aussenmontage

Nun halte ich persönlich von den bisher am Markt erhältlichen RDKS – Sytemen (Tiremoni, Low-Cost-Systeme bei ELV u.a.) aufgrund der außen liegenden Sensoren, die anstatt der Ventilkappe montiert werden, nicht so viel.

Zum einen wird hierbei das Schraderventil (Autoventil) aufgedrückt, die Dichtfunktion übernimmt dann ausschließlich die Sensorkappe, zum Anderen die Sicherung dieser mit kleiner Madenschraube, da wird das Außengewinde des Ventilsitzes zwangsweise beschädigt, zumal man ja bei jeder Reifendruckanpassung den Sensor abschrauben muss (was ein Gefummel am Madenschräubchen).

Vorteil dieses Systems ist aber, man kann die Sensorbatterien wechseln, dies sei schon einmal im Voraus gesagt (soweit mir bekannt ist das an denen möglich und offenbar, so liest man in diversen Foren, auch oft schon nach 24 Monaten notwendig).

 Bitte beachten: Das beschriebene RDKS ist nicht mehr lieferbar. In den Kommentaren unten ist jedoch eine Alternative genannt. Wer Bedarf hat, kann sich ja mal bei Herrn Francesco i (www.autotechnik24.de), nachfragen. 

 

Schrader Solaris RDKS-NachrüstkitNach langer Suche bin ich nun auf ein RDKS Nachrüstkit gestoßen, das die üblichen innen liegenden Sensoren kombiniert mit einer Anzeigebox, das Schrader Solaris RDKS Nachrüstkit, Teilenummer 9054.

Die Anzeige-/Empfängerbox ist ähnlich denen, die wir von anderen Anbietern wie ELV kennen.

Anzumerken sei, das die Rad – Sensoren wie an allen Fahrzeugen mit aktivem RDKS nach ca. 6 – 8 Jahren (Schrader spricht für die verwendeten der Baureihe EZ-Sensor 2.0 von bis zu 10 Jahren) aufgrund leerer Batterien ausgetauscht werden müssen, der Satz (4 Stück) kostet dann ca. €180,-.

Aber spätestens nach dieser Zeit sollten wir ja auch über frischen Gummi, sprich Reifen, und neue Ventile nachdenken – dann spart man schon die Montagekosten.

Kurzum, das “Schrader Solaris RDKS Nachrüstkit Nr. 9054” habe ich dann in einem Online-Shop gefunden und sofort bei (www.autotechnik24.de) bestellt.

Hier will ich mal etwas Werbung (ohne Vorteile für mich) machen, denn die Kommunikation war äußerst gut und sehr freundlich.  Herr Francesco, ist, wie sich zwischenzeitlich herausstellte, auch WoMo – Eigner, dazu mit Sitz im Ländle (73466 Lauchheim – OK, für uns Südbadener liegt Lauchheim schon fast in Bayern ….).

Natürlich kann man über den örtlichen Reifenfachhandel ebenso beschaffen, diverse Großhändler für Reifendrucksensoren listen das Nachrüstkit.

Ergänzung 2019-05-03: Aufgrund des Kommentares von Herrn Francesco habe ich nun auch das „ALLIGATOR sens.it® RetroFIT-Kit 2.0“ im Netz gefunden (man muss halt den richtigen Suchbegriff nutzen). Grundsätzlich auch verwendbar, jedoch ein sehr kleines Display (NoGo für mich). Preislich etwas oberhalb des Schrader Solaris angesiedelt (soweit ich Preise gefunden habe).

Zu beachten ist, das „Schrader Solaris“ gibt es noch mit der Teilenummer 9052 und 9053 als Set mit Gummiventilen – die sind für’s WoMo ungeeignet. Ebenso das ältere, Schrader TPMS Nachrüstkit mit der Teilenummer 9001.

7 Antworten

  1. Hallo Herr Springmann,

    sehr guter Bericht (danke für die Werbung *smile*), der sich mit unseren Erfahrungen deckt. Wir rüsten hier momentan viele Transporter damit aus, das Solaris erfüllt endlich die meisten Anforderungen, die in der Vergangenheit an uns herangetragen wurden, speziell die Nutzbarkeit mit mehr als 4 Rädern stand hier immer öfter im Vordergrund.

    Ein paar kleine Anmerkungen möchte ich an dieser Stelle aber noch machen, die erfahrungsgemäßt von Interesse sind und die Benefits des Solaris etwas hervorheben.
    Zunächst einmal hat Schrader (wie auch schon bei den Vorgängern der Marke) wieder auf Sensoren aus dem Standardprogramm gesetzt, alle EZ 2.0 können verwendet werden, so daß man hier maximale flexibilität hat, weiter ist das System selbstaktivierend, man kann nicht vergessen, es einzuschalten, wie es z.B. bei Alligator der Fall ist. Die Sensoren können seit kurzem mit jedem Ateq VT56 programmiert werden, was ein großer Vorteil ist, da dieses Gerät weitverbreitet ist und somit auch Zweitradsätze den Reifenhändler nicht vor unlösbare Aufgaben stellen sollten.

    Was uns aber dazu bewogen hat, diese Nachrüstlösung unseren Kunden ans Herz zu legen, sind die Bereifungen unserer Kunden mit Transportern und Wohnmobilen, die oft sträflich vernachlässigt werden und demzufolge allzu oft viel zu früh ausgetauscht werden müssen. Sensible Fahrer mit einem guten Popometer sind leider die Ausnahmen, entsprechend oft wird der Reifendruck vernachlässigt, der Reifen verschleißt dann im Zeitraffer und die Folgekosten sind entsprechend hoch. Die damit verbundene Gefahr von Reifenpannen und Unfällen sollte in dem Zusammenhang auch nicht unerwähnt bleiben. Wir empfehlen hier gerade das Solaris gerne, weil es Schrader in die richtige Richtung weiterentwickelt hat. Ihr Bericht bestätigt uns hier in allen Punkten.

    Sie hatten als einen der wenigen Punkte, die Ihnen weniger gefallen haben, die Alarmschwellwerte angeführt, das war ein Thema, was ich mit diversen Leuten bei Schrader auch besprochen hatte, hierzu die Begründung und wie man das ganze an seine eigenen Bedürfnisse anpassen könnte… Die EU-Richtlinien geben diese 20% Schwellwert vor und Schrader wollte dieses System möglichst an diese Regelungen anpassen, was grundsätzlich nicht verkehrt ist, zumindest ein nachvollziehbares Argument. Man kann jetzt natürlich seine eigenen Schwellwerte ins System bringen, wenn man diese mit 0,8 dividiert, dann den reifendruck auf diesen Wert bringt und dann abspeichert. Danach dann den ursprünglich genutzten Druck in den Reifen wiederherstellen und man hat die Schwellwerte entsprechend verschoben. Im PKW-Bereich sind die 20% sicher angemessen, da wir bei 2,5 Bar Nenndruck schon bei 0,5 Bar weniger gewarnt werden. Will man also z.B. bei einem Nenndruck von 4,6 Bar dennoch schon bei 4 Bar gewarnt werden, sollte man zum „Kalibrieren“ den Druck auf 5 Bar erhöhen, damit man dann mit den 20% auf 4 bar kommt. Ob das bei noch höheren Drücken auch funktioniert, müßte man an der Stelle direkt mal ausprobieren. Ich werde nächste Woche versuchen, mit Schrader-Technikern darüber zu reden. Ich werde dann ggf. hier berichten.

  2. Thorsten Polte sagt:

    Hallo Herr Springmann,

    spannende Artikel zu Reifendruck und RDKS. Danke dafür. Ich habe einen Kasten auf Basis Ducato Maxi und damit ein aktives RDKS, allerdings ohne konkrete Reifendruckanzeige. Also es erfolgt nur eine Fehleranzeige, wenn die Toleranz verlassen wird.

    Frage 1: Haben Sie eine Idee, wie ich ich parallel die konkreten Werte auslesen/anzeigen lassen kann?

    Frage 2: Umgekehrt, wenn man das hier beschriebene System einsetzt, kann dann das vorhandene Fiat System die Werte noch auslesen?

    Danke und Gruß
    Thorsten Polte

    • Hallo Herr Polte,

      zu ihren Fragen:

      1. Die Reifendruckwerte lassen sich mit Sicherheit mit einem OBD2 – Adapter (ODB2 zu Bluetooth) und einer passenden APP auslesen.
      Da ich aber eben kein fahrzeugintegriertes RDKS habe, kann ich ihnen da leiser keine Empfehlung geben.
      Vielleicht finden Sie hier https://www.youtube.com/watch?v=0YU9_k2Z7lw weitere Info’s.

      2. Höchstwahrscheinlich NEIN, da dazu die am Fahrzeug verbauten Sensoren getauscht werden müssen. Das „höchstwahrscheinlich“ kommt daher, das es – was ich aber nicht weis – relativ unwahrscheinlich ist das bereits kompatible Sensoren verbaut sind.

      Gruß
      M.Springmann

  3. Obermeier sagt:

    Hallo, ich habe da eine Frage an die Reifenindustrie.
    Ich nutze seit 25 Jahren an verschiedensten Fahrzeugen Reifen und wundere mich schon immer
    wieso der Reifendruck von den verschiedenen Herstellern bei gleicher Reifengröße andere
    Druckempfehlungen ausgegeben werden.
    Nun fahre ich seit einiger Zeit ein WoMo mit einem angegebenen Reifendruck ( 5,5 bar.) bei dem ich nach
    40000 km in der Mitte der Lauffläche um 3 mm gegenüber der Seite weniger Profil habe. Zum anderen habe ich ein Fahrgefühl wie mit Vollgummireifen, in der Kurve schmiert das Fahrzeug richtig weg. Nun habe ich um 2 bar weniger aufgepumpt, gefahren und siehe da, das abschmieren in den Kurven
    Ist besser geworden, mein Fahrzeug federt besser und die Bremswirkung ist ebenfalls besser.
    Nun die Frage an die Techniker, waren Sie früher Schuster oder welchen Beruf haben sie gelernt.
    Sicher nicht eine Berechnung der Reifenhaftung auf den heutigen Straßen, vielleicht wäre eine Nachschulung in der Reifennutzung im Rennsport. Ich fahre weiterhin 3,5 VA und 3,8-4,0 bar an der HA bei einem Fahrzeug mit max 3,5 Tonnen. Jetzt habe ich ein Fahrgefühl wie mit einem PKW,
    Schade dass ich nicht früher drauf gekommen bin, ich hätte mir sicher eine Garnitur Reifen sparen können.

    Nix für ungud, das ist mein Gefühl.
    Schorsch aus Bayern

  4. Guten Tag zusammen, ich möchte heute mal ein paar News zu den Nachrüstsystemen liefern. Nachdem Alligator schon vor einiger Zeit das Retrofit vom Markt genommen hatte, ist Schrader letztes Jahr auch diesen Weg gegangen, das Solaris ist so nicht mehr erhältlich. Beide Firmen sind vermutlich zu groß, um hier kleine Stückzahlen zu vermarkten, letztendlich sind das sicherlich kaufmännische Entscheidungen gewesen. Wir hatten seinerzeit alles aufgekauft, was es an Solaris gab, aber leider ist auch hier mittlerweile alles abverkauft, so dass wir dieses Kapitel wohl leider nicht wie bisher fortföhren können. Laut Schrader gab es irgendwelche Patentstreitigkeiten oder ähnliches, andere sagen, es sei bei irgendwelchen Zulassungsgeschichten nicht ganz konform, ich gehe davon aus, dass alle genannten Gründe vorgeschoben sind, um hier den Kunden nicht vor den Kopf zu stoßen. Wir hatten nun einen regelrechten Run auf die letzten Solaris, zumal bei VOX-TV in einem Test das Gerät sehr gelobt wurde, was sich sofort am selben Tag noch mit einer wahren Flut an Bestellungen zeigte. Gut, es ist, wie es ist, allerdings wollten wir uns damit jetzt nicht zufrieden geben, also mußten Alternativen her. Im Bereich PKW mit 4 Rädern konnten wir schnell Ersatz anbieten, das geht bis 6 Bar und ist somit auch für viele WoMo’s interessant, allerdings ließen die sehnsüchtigen Klagen nach einem Solaris-Ersatz nicht nach, gerade bei Fahrzeugen mit Tandemachse oder Zwillingsrädern hinten ist diese Alternative nicht ausreichend, wir haben viel getestet und viel verworfen, letztendlich sollte es tatsächlich mehr als 1 Jahr dauern, bis wir unseren Kunden Entwarnung geben konnten. Wir haben nach langen Recherchen herausgefunden, wo das Solaris produziert wurde, allerdings reden diese Leute erst mit einem, wenn man mindestens 4-stellige Stückzahlen abnimmt, was für eine kleine Firma natürlich schnell zum Desaster werden kann. Da wir aber doch ein paar Leute in China kennen, hat man uns geholfen, den Kontakt zu bekommen und wir haben uns dann zusammengesetzt und einen Nachfolger für das Solaris gefunden. Schraders Protokolle und ein paar Kleinigkeiten durften nicht drin sein, also wurde es in ein paar Punkten geändert. Es sind eigene Sensoren des Herstellers im Einsatz, die Auswahl 2, 4 oder 8 Räder entfiel, man kann diese Konfiguration durch Anlernen von Sensoren an den entsprechenden Positionen machen, also auch kein Beinbruch. Nun kann das System aber 2 Dinge besser, einmal gehen die Sensoren hoch bis 8 Bar, so dass wir hier sicherlich das Meiste am Markt abdecken können, zudem lassen sich für die Achsen auch noch die Warnschwellen selbst definieren, also auch ein Kritikpunkt weniger. Das System kommt in der Grundversion mit 4 Sensoren, ist aber auch mit 6 Stück erhältlich, bei Bedarf könnte man sogar noch das Ersatzrad mit einbinden, also auch hier flexibel genug für alle Fälle. Da viele Leute gut isolierte Kabinen haben oder auch mal ein Trailer überwacht werden soll, haben wir von dem Hersteller auch noch einen Repeater ins Programm genommen, der bei Problemen mit der Reichweite dann dazwischen fungiert und die Reichweiten erhöht, so dass auch hier eine sichere Übertragung zustandekommt. Wir haben das jetzt ein knappes Jahr ausprobiert und sind erleichtert, eine Nachfolgelösung gefunden zu haben. Das Display selbst ist dasselbe wie beim Schrader, wir haben allerdings auf die Sensortasten verzichtet und hier normale Schalter drin. Da diese in der Regel eher selten benutzt werden, war uns das kein Aufpreis wert, zumal der Nutzen dadurch nicht leidet.
    Bitte das jetzt nicht als Werbung verstehen, aber wir werden immer auf diese Seite hier angesprochen und entsprechend enttäuscht sind dann die Leute, wenn auch wir das Solaris nicht mehr liefern können.

    • Hallo Herr Francesco,

      Danke für Ihr Update – werde die Info in den Artikel einbinden.

      M.Springmann

      • Dankeschön. Und als kleines Schmankerl haben wir noch eine Erweiterung des Ganzen fertig. Viele Fahrzeuge haben Felgen, bei denen man keinen Sensor verbauen kann, weil es vom Platz her nicht geht, also beispielsweise Felgen, bei denen das Tiefbett nicht ausreicht oder bei denen das Ventil nicht passt. Hier haben wir jetzt einen Knopfsensor, der in einen Gummicontainer eingelegt wird (ähnlich dem VDO-REDI-System), innen im Reifen verklebt wird. Somit kann auch hier ein Sensor verbaut werden. Bei einem Reifentausch klebt man im neuen Reifen einfach einen neuen Container ein und setzt den Sensor dort wieder ein. Damit könnte (wir haben es aber noch nicht ausprobiert) auch ein Werksystem, bei dem nur gewarnt, aber nicht angezeigt wird, um eine vollwertige Anzeige erweitert werden, ohne das bestehende System zu deaktivieren.

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